Nostria
 
Wir befinden uns im Königreich Nostria in Fürstedeltum Harmlyn, welches zur Erzgrafschaft Thuranien gehört. Harmlyn beherbergt ca. 1.450 Einwohner und besteht zum größten Teil aus Wildnis.
Das Fürstedeltum wird von der Fürstedlen Rondriane von Sappenstiel regiert. In ihrer Abwesenheit ist ihre Nichte Thalionmel von Sappenstiel die Herrin, die von Rondriane nach dem Tod von Thalionmels Eltern adoptiert wurde. Thalionmels jüngerer Bruder Kunibald, der ebenfalls von Rondriane adoptiert wurde, verwaltet das Lehen.
 
 

ostria ist ein armes Land, allerdings eher durch die ständigen Kriege bzw. die Kosten für die überproportional große Armee. Es gibt zuviel Land für zuwenig Hände. Hungersnöte sind zwar selten, daß heißt aber nur, daß es zum Überleben eben so reicht. Die Steuern sind meist recht hoch, und der einfache Bauer hat sehr darunter zu leiden. Dass Andergast noch schlechter dran sein mag, befriedigt zwar das Ehrgefühl, füllt aber nicht den Magen.
Auf dem Lande werden die unfreien Bauern von den Adeligen Gutsherren ausgebeutet; den Freibauern an der Küste, von denen es in Nostria mehr als irgendwo sonst gibt, geht es meist etwas besser. Generell herrscht ein großer Unterschied zwischen den aus nostrischer Sicht reichen Küstenregionen (außer Seenland) und dem Landesinneren (insbesondere Thuranien und Mirdin, aber auch dir rückwertigen Teile aller anderen Grafschaften).
Die Städte sind fast 2000 Jahre alt. Nostria ist so arm, dass viele Gebäude verfallen sind. Selbst hinter den prächtigen Fassaden der Adelssitze verbergen sich wahre Bruchbuden.
Die Menschen im Inneren des Landes sind misstrauisch und wäre auch der unverständliche Dialekt nicht - ein Fremder würde sie trotzdem nicht begreifen. Die Städter und Küstenbewohner dagegen geben sich weltoffen, doch nur an der Oberfläche - Nostria ist mit den eigenen plumpen Intrigen und Rageleien genug beschäftig.

Geschichte
ir schreiben das Jahr 1880 der Unabhängigkeit. Nostria kann auf eine fast 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Kriege gab es in der Zeit offiziell eigentlich kaum. Neben der Schlacht auf der Kleinen Lichtung - dem sogenannten Unabhängigkeitskrieg - und den Kriegen mit Andergast ist die bedeutendste Auseinandersetzung die mit den Thorwalern in letzter Zeit. (Ein paar Orküberfälle gab es natürlich auch.)
Schwerwiegender dürften in den letzten Jahrhunderten noch eher die internen Machtkämpfe des verwandt- und verschwägerten Adels gewesen sein.
In der langen Geschichte ist sicher viel passiert und da es im Gegensatz zum Bosparanischen Reich keine wirklich großen Kriege in Nostria gab, müssen auch noch viele Zeugnisse aus uralten Zeiten erhalten sein. Leider ist Nostria nicht von Hesinde gesegnet und die Nostrischen Geschichtsschreiber ändern die Geschichte bei jedem politischen Wechsel aufs Neue, so dass diese Zeugnisse wohl fast allesamt längst vergessen sind und beispielsweise einsam in den unzugänglichen Räumen des verwinkelten Königssitzes liegen oder im dichten Wald dahinexistieren. Doch die unregistrierten Zeugnisse der Geschichte - die nicht nur Nostrischer Natur sondern durchaus auch Bosparanischen Ursprungs sein können - lassen sich wiederfinden. Das werden mutige Recken bei aufregenden Questen in Nostrischen Landen schon beweisen.

Flora-Fauna-Topographie
Die Landschaft - Seenland

m Süden liegt das nostrische Seenland mit kargen Sandböden und Kiefernwäldchen. Kaum einer der Seen führt Süsswasser, die meisten enthalten nur Brackwasser. Jährlich wird das Land mindestens einmal vom Meer überflutet, Wasser wird aus Zisternen geholt.

Hügellandschaft
n der restlichen Küste und im Ingvaltal (bis nach Nordvest und Vardall) befindet sich eine grasbedeckte und wohl fruchtbare Hügellandschaft. Dichter besiedelt.

Oberes Ingvaltal
wischen Ingfallspeugen und Joborn liegt ein stellenweise sehr fruchtbares Land, unterbrochen durch niedrige aber steile Kalkklippen wie den Halleru bei Norddrakenburg.

Waldland
as größte Gebiet ist das bergige, mehrere hundert Schritt hohe Waldland des Zentrums und des Ostens bis zum Thuransee. Dunkle Wälder und und klare Bäche bestimmen das Bild. Dünn besiedelt.

Die Tierwelt
icht nur wegen der Salzarele - dem Plattfisch - darf sich Nostria wildreich nennen. In den Nostrischen Wäldern findet man Rehe, Hirsche (u.a. Kronenhirsch), Hasen, Wildschweine, Bären und Wölfe. Ungefährlich sind die Nostrischen Wälder nicht.

Lehenswesen und Verwaltung
n Nostria gibt es mehr Adelstitel als irgendwo sonst in Aventurien. Viele sind importiert, die meisten erfunden. Diese besitzen aber trotz aller Unübersichtlichkeit und Undurchschaubarkeit eine Struktur, dessen Verständnis vermutlich ein mehrjähriges Studium der nostrischen Adelshäuser benötigt. Dabei müssen auch regionale Unterschiede beachtet werden.
Im Adel herrscht größtenteils Gleichberechtigung. Im Königshaus erbt fast immer das älteste Kind, egal ob männlich oder weiblich. Erbteilung ist im Adel verboten. Einige Häuser haben hier Ausnahmen durchsetzen können (Sappenstiels teilweise Adoptiverben, Adersin nur im weiblichen Stamm, Mirdin nur im männlichen).
In den Städten, deren es 5 in Nostrai gibt: Salza, Salzerhaven, Nostria, Trontsand, Lyckmoor, herrschen natürlich andere Rechte. Hier gibt es eine größere Anzahl von Adeligen ohne Land. Aber auch Landadel lebt zum Teil in der Stadt und überlässt die Verwaltung des Guts den Ministerialien. Daneben kommt in Nostria dem "Brutadel" eine besondere Bedeutung zu. Diese Adligen haben von ihren erstgeborenen Schwestern oder Brüdern bestimmte Güter zum Lehen bekommen, das ihnen nur für die Dauer ihres Lebens zur Verfügung steht. Meist sind diese kleinen Güter nicht in der Lage eine Familie zu versorgen, was aber auch egal ist, denn ihnen ist eine Heirat sowieso verboten (es sei denn sie legen den Titel wieder ab).
Vom ersten Stand eingesetzte Ministerialien halten viele Ämter inne. Der König ist alt, und das aktive Geschäft wird von anderen getätigt.
Die Dörfer sind fast immer Wehrdörfer mit einem Schrein und einer Almende, seltener und nur an der Küste finden sich auch Reihendörfer oder Rundlinge. Daneben gibt es auch einzelne Wehrgehöfte. Generell gilt jedoch, daß es in Nostria Siedlungskonzentration gibt, daß heißt 80-90% der Bauern wohnen in Dörfern oder Weilern. Das macht das ganze Land noch dünner besiedelt und rechnet man den Mangel an Straßen dazu, kann man Nostria von Norden nach Süden durchqueren ohne auf einen Hauch von Besiedlung zu stoßen. Die Bauern sind in den meisten Gegenden unfrei - an der Küste und am Ingval gibt es aber viele Freibauern, die Pacht zahlen.

Sitten
s gibt exakt 247 Arten die Salzarele zuzubereiten, aber nicht nur das alleine macht Nostria aus. Es sind die vielen kleinen, oft sehr undurchsichtigen Rituale und Traditionen Nostrias, die dem Fremden oft das Grausen lehren. Man denke nur an die Nostrischen Kneipen, in denen man acht verschiedene Gemüsebiere bekommen kann, aber keines, welches mittelreichischen Zungen munden würde.
Rittertuniere, Wettfahrten auf dem Ingval und der Geburtstag des Königs - dies wirkt zunächst groß und pompös, doch irgendwie schaffen es die Nostrianer dann doch, alles ins lächerliche zu katapultieren.
Es gibt wohl in Aventurien keinen Trend, der nicht am nostrischen Hofe kopiert, leicht verändert und als weltbewegende Neuerung präsentiert wird.
Ansonsten sind die Sitten und Rituale sehr am Überleben der Bevölkerung orientiert, viel können sich die einfachen Leute nicht leisten. - und doch ... Irgendwo ist immer Platz für den kleinen unsinnig erscheinenden Nostrischen Brauch.

Kunst-Kultur-Religion
as Wissen um die Zwölfe prägt Nostria. Daran orientiert sich der Bauer, dies weiß der Adel zu nutzen. Die Kunst ist in Nostria kaum präsent, und doch gibt es allerlei Auswüchse.

Heer und Flotte
igentlich gibt es in Nostria gar keine richtige Armee, nur stehende königliche Leibgardeverbände. Die eigentliche Verteidigung Nostrias obliegt einem Adelsaufgebot, das im Kriegsfall noch von den Landwehrverbänden unterstützt wird. Alles in allem liegt die Gesamtstärke bei wahrschenlich mehr als 700 professionellen Kämpfern und mehr als 2000 Mann bewaffneter Bauern. Auch in der Armee ist Kompetenzgerangel,-überschneidung und Vetternwirtschaft an der Tagesordnung, außerdem pflegt man eine "Fehde" mit der Flotte, fühlt man sich doch aufgrund der großen Investitionen in diese benachteiligt und sieht den eigentlichen Feind, wie seit 2000 Jahren, im Osten. Oberkommandierende des Heeres ist die Fürstedle von Sappenstiel.
Nostrias Flotte ist erst seit wenigen Jahren wieder auf den Meeren Deres aktiv. Nach den Ereignissen um Salza und dem Verlust der gesamten Flotte war es nach Meinung des Königs endlich notwendig geworden eine schlagkräftige Flotte zu bauen. Heute gehören 9 Schiffe dazu, die Pläne dazu kamen teilweise aus dem Liebliche Feld, doch man konnte natürlich keine reinrassigen horasischen Schiffe bauen, deswegen entstanden Hybridtypen, Mischungen aus neuartigen horasischen Schiffen und der allgegenwärtigen nostrischen Kogge, die doch schon seit mehreren hundert Jahren so zuverlässsig ihren Dienst versah. Es entstanden Schivokoggen, Schivoggen und Karoggen.
Die Flotte ist wohl am ehesten als Kuriosum zu bezeichnen; in ihr sind Standesdünkelei, Unfähigkeit und Selbstüberschätzung an der Tagesordnung. Eines jedoch kann ihr niemand abstreiten oder nehmen: Im Gegensatz zum Erzfeind verfügt Nostria überhaupt über eine Flotte und ist Andergast damit millionenfach überlegen.