Intime-Berichte
 
Traviabund im Hause Sappenstiel
 
rotz der prekären politischen Situation kam es im Hause Sappenstiel zu einem höchst fragwürdigen Traviabund zwischen dem nostrischen Burgvogt Kunibald von Sappenstiel, dem Adoptivsohn der ehemaligen Marschallin Rondriane von Sappenstiel, und einer Thorwalerin namens Raskra Vandrarsdottir. Nur wenige der geladenen Adligen nahmen denn auch verständlicherweise die Einladung wahr und erschienen auf Burg Harmlyn, wo die Feierlichkeiten stattfanden.
Diese wurden zu allem Unglück zudem von allerlei Unheil überschattet, so dass zu befürchten ist, dass die Verbindung unter keinem guten Stern steht. So machte sich eine Seuche unter den Einwohnern Harmlyns breit, wodurch die Burgherrin Thalionmel, Tribunin der II. Kohorte, dazu gezwungen war, fast die gesamte Einwohnerschaft des Dorfes in ein nahegelegenes Traviakloster schaffen zu lassen. Weitere Krankheitsfälle ließen sich jedoch vor den Hochzeitsgästen nicht verheimlichen, so dass diese mit vereinten Kräften nach einem Heilmittel suchten, dass, den Zwölfen sei Dank, von einem Druiden in Form eines Farnes gefunden werden konnte.
Wie die vereinten Nachforschungen von Heilern, Magiern und Geweihten ergaben, war die Ursache der Seuche in einem Stein zu finden, den Alena von Sappenstiel-Sippwitz bei ihrer Befreiung durch einen Krieger ihres Vaters namens Answin Berlind, Adeptus Ilmenblick, die Nivesin Takoja sowie die Thorwalerinnen Raskra und Frenjar aus dem Hause ihres Vaters, des Borboradianers Mishkarinor von Sappenstiel-Sippwitz, mitbrachte. In dem Kristall, der ehemals den Griff eines thorwalschen Runenschwerts zierte, war ein Seuchendämon gefangen, der beim Diebstahl des Steins freigesetzt wurde und so die Seuche verursachte. Der Verbleib des Steins konnte jedoch glücklicherweise alsbald geklärt werden.
Ein Drachenspiegel, ein weiteres magisches Artefakt, das aus dem Hort besagten Borboradianers bei der Rettungsaktion sichergestellt wurde, wurde ebenfalls entwendet und gelangte in die Hände eines Schwarzmagus der sich auf die dunkelsten Seiten echsischer Magie verstand. Der Spiegel stammte aus dem Besitz Razzazors und war in der Lage, Tore in andere Sphären zu öffnen. Mit Hilfe dieses Spiegels wollte der unglückselige Magier, Hakon von Sappenstiel, einen Urahn der Sappenstiels, der ehemals ebenfalls mit Borborad paktierte, aus dem Reich der Toten zurück rufen. Dank dem vereinten Wirken der Hochzeitsgäste konnte dies jedoch verhindert werden. Der Magier kam im Kampf zu Tode, und der Spiegel wurde zerstört.

leibt noch zu erwähnen, dass ein Orkstamm sich auf dem Grund der Burg angesiedelt hat. Hielt man diese anfangs noch für die Verursacher des Unheils, so wurde man bald eines Besseren belehrt. So retteten die Orks die Braut, welche von Räubern entführt worden war, die im Auftrag des Magiers Reisende und Bauern entführten, damit dieser sie für die Wirkung seiner Blutmagie opfern konnte. Auch bei der Suche nach einem Mittel gegen die Seuche konnten sie behilflich sein und kämpften gar am Ende Seite an Seite mit der Hochzeitsgesellschaft gegen den Schwarzmagier. Aus diesem Grunde mag man es ihnen nachsehen, wenn sie die Herrin der Burg gefangen nahmen, die jedoch von den thorwalschen Verwandten der Braut gegen zwei Flaschen Met ausgelöst werden konnte.
Braut und Bräutigam befinden sich nun auf Hochzeitsreise in die Thorwaler Landen, um die Heimat der Braut zu besuchen. Eine weitere Ursache mag jedoch auch im gespannten Verhältnis zwischen Kunibald von Sappenstiel und seiner Schwester Thalionmel zu suchen sein, welche die Einladung der Orks zu den Hochzeitsfeierlichkeiten, welche von der Braut und der Großkusine Alena ausgesprochen wurde, nicht gutheißen konnte. Die weitere Entwicklung dieser Beziehung bleibt abzuwarten und wird in Nostria von allen Seiten argwöhnisch beobachtet werden.
 
Petra Jörns/Martin Becker
 
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